Über 30 Jahre bei den Bergbahnen: Im Gespräch mit Peter Hagen

Die Davos Klosters Bergbahnen sind stolz auf ihre vielen langjährigen Mitarbeitenden. Mehrere Angestellte arbeiten schon seit mehr als 30 Jahren und sind mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung für das Unternehmen unverzichtbar. Heute stellen wir Euch Peter Hagen vor. Seit nunmehr 34 Jahren ist er im Unterhalt tätig. Bei einem Treffen in seiner Werkstatt erzählt er mir von seiner Arbeit und spannenden Erlebnissen.

Alea Gansner
08.08.2025

Vorgestellt

Haustechniker

Mit seinem Humor gewinnt er schnell die Sympathien seiner Mitmenschen. Die Rede ist von Peter Hagen, Haustechniker bei den Davos Klosters Bergbahnen. In seiner Freizeit geht der 64-Jährige gerne Skifahren und Biken. Im Jahr 1991 verschlug es den gebürtigen Thurgauer/Hüttwilen nach Davos, wo er zunächst als Zimmermann bei der Firma Künzli einstieg. Über die Jahre hat sich nicht nur das Handwerk gewandelt, sondern auch Peters beruflicher Weg: Bis heute ist er vor allem als Haustechniker tätig. Dabei übernimmt er viele Aufgaben, die ihn auch an seine Zeit bei Künzli erinnern. Ob Sanitärinstallationen oder elektrische Arbeiten – Peters Alltag ist so vielseitig wie seine Erfahrung. Und genau das macht seinen Job für ihn bis heute spannend.

Im Gespräch

9 Fragen

  • Name: Peter Hagen
  • Anstellung: Haustechniker
  • Ausbildung: Zimmermann
  • Arbeitsort: Standortunabhängig
  • Lieblingsort: Jakobshorn
  • Bei den Bergbahnen seit: 34 Jahren

1. Wie bist du zu den Davos Klosters Bergbahnen gekommen?

«Im Winter wurde es in meinem Job bei Künzli zunehmend ruhiger, also suchte ich nach einer zusätzlichen Beschäftigung. So kam es, dass ich als Kabinenführer bei den Davos Klosters Bergbahnen auf dem Jakobshorn einstieg. Nach dieser ersten Saison arbeitete ich auch am Skilift beim Usserisch und fuhr später sogar den Pistenbully. In den darauffolgenden Wintern war ich als Saisoniere immer wieder als Allrounder im Einsatz und sprang dort ein, wo Hilfe gebraucht wurde. 1994 ergab sich dann die Möglichkeit einer Ganzjahresstelle – damals gab es die Hotelkette der Bergbahnen noch nicht. Ich durfte beim Bau des Restaurants Fuxägufer auf dem Jakobshorn mitarbeiten und war auch beim Aufbau der Bolgenschanze in Davos, dabei.»

2. Was macht man im Unterhalt bei den Bergbahnen?

«Im Unterhalt sind wir zu viert im Team: Beat, Lui, Christoph und ich. Jeder bringt seinen eigenen Rucksack voller Erfahrungen und Fähigkeiten mit – das macht uns gemeinsam stark. Wichtig ist, dass jeder von uns alles ein bisschen beherrschen kann, aber wir lernen ständig voneinander. Dieses gegenseitige Weitergeben von Wissen ist ein grosser Teil unseres Alltags. Da ich früher als Zimmermann gearbeitet habe, lande ich oft bei den Arbeiten mit Holz – was mir nach wie vor grosse Freude bereitet.»

3. Wie unterscheiden sich deine Aufgaben im Sommer und Winter?

«Beim Unterhalt bin ich verantwortlich für alles rund um die Mountain Hotels, das Parsenn Resort, die Pachtbetriebe und die Personalwohnungen – ein Job, der eigentlich rund um die Uhr läuft. Die Arbeit ändert sich zwischen Sommer und Winter, sowohl im Ablauf als auch in den Anforderungen. Was gleich bleibt: Mindestens einer von uns ist immer auf Abruf.

Im Sommer arbeiten wir nach fixen Arbeitszeiten mit einer klaren Wochenplanung. Die Hotels informieren uns im Voraus, welche Aufgaben anstehen. Zusätzlich erhalten wir von den rund 50 Rezeptionisten Wunschlisten mit Reparaturen oder Verbesserungen in den Hotels. Dann repariere ich zum Beispiel Türen, ersetze Glühbirnen, wechsle Dichtungen, behebe Abflussprobleme oder repariere Möbel.
Im Winter läuft vieles spontaner und oft unter Zeitdruck. Sobald das Telefon klingelt, heisst es: schnell reagieren.

4. Was macht dir an deinem Beruf am meisten Freude? Was weniger?

«Am meisten erfüllt mich der direkte Kontakt mit Menschen. Ich denke gerne an all die Begegnungen mit Kollegen sowie Gästen zurück – aus ein paar sind über die Jahre auch Freundschaften entstanden, für die ich sehr dankbar bin. Weniger gerne habe ich die Nachteinsätze im Winter. Sie gehörten zwar zum Job, aber besonders erholsam sind sie nicht. (lacht)»

5. Wie hat sich deine Arbeit in den letzten 30 Jahren verändert?

«In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen stark gewachsen. Mit dem Wachstum kamen auch viele personelle Veränderungen – einige davon habe ich persönlich bedauert. Inhaltlich hat sich meine Tätigkeit im Kern nicht gross geändert, im Laufe der Zeit sind einfach neue Aufgaben hinzugekommen.»
 

6. Gibt es ein Erlebnis – vielleicht lustig oder auch berührend – das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

«Oh ja, da fällt mir eine besonders amüsante Situation ein, die sich vor einigen Jahren im Hotel Ochsen ereignet hat. Ich erhielt einen Anruf mit der Bitte, zu einem Gast ins Zimmer zu kommen. Also machte ich mich auf den Weg, klopfte an die Tür, dann rief eine ältere Dame etwas von drinnen. Da sie nicht selbst öffnen konnte, öffnete ich mit meinem Schlüssel die Tür auf. Als ich sie öffnete, entschuldigte sich die Frau und erklärte mir, ihr Mann habe sie versehentlich eingeschlossen – als er Skifahren gegangen sei. Das war schon eine etwas ungewöhnliche, aber lustige Szene. (lacht)

Ein anderes Erlebnis hat mich emotional sehr berührt. Während des WEF wurde ich vom Hotel Alte Post angerufen. Eine Dame meldete, dass in ihrem Badezimmer das Wasser im WC laufe und das müsse dringend behoben werden. Ich eilte hin, stellte aber fest, dass es sich nur um ein leises Nachlaufen handelte. Als ich ihr das erklärte, sagte die südamerikanische Frau: ‘Ich komme aus einem Land, in dem Wasser knapp ist.’ Dieser Moment hat mich schon bewegt. Ihr Anliegen war viel mehr als nur ein technisches Problem. Natürlich habe ich das dann in Ordnung gebracht. Am Ende war sie sehr dankbar und ich bin mit einem schönen Gefühl wieder gegangen.»

7. Wann hast du gespürt: «Das ist der richtige Beruf für mich»?

Für mich beginnt jeder Tag mit Vorfreude auf die Arbeit. Ich stehe morgens gern auf, weil ich weiss, dass mich dort Erfüllendes erwartet. 

8. Was hast du nach der Pensionierung vor? Gibt es einen Traum, den du dir dann erfüllen möchtest?

Nach meiner Pensionierung plane ich, mit meinem Camper für einige Wochen auf Reisen zu gehen und die Umgebung mit meinem E-Bike zu erkunden. Ein grosser Traum von mir ist es, einen Winter in Marokko zu verbringen und die besondere Atmosphäre dort zu erleben. Ausserdem stehen weitere spannende Reiseziele auf meiner Liste, etwa England, Schottland, Irland und Island.

9. Wann ist dein letzter Arbeitstag? Was wirst du vermissen?

«Mein letzter Arbeitstag ist bald Ende Juli, danach starte ich in meine Ferien. Aktuell übergebe ich noch meine Arbeiten und begleite meinen Nachfolger Thomas Hauri bei seiner Einarbeitung. Besonders fehlen werden mir die Menschen hier, vor allem mein Team – wir verstehen uns hervorragend und arbeiten gut zusammen.»

Mountain Hotels in Davos

Euer Tor zu den Bergen

Schlafen, wo man sich wohlfühlt und wo für jeden Bergliebhaber das Passende dabei ist. Egal, ob Skifahrer, Snowboarder, BikerWandererFamilien oder Gruppen: In den mehr als 20 unterschiedlichen Unterkünften, vom Drei-Sterne-Superior-Hotel bis zum Berghostel, finden Alpinfreunde ihr passendes Bett in den Bergen.

Im September steht für den 64-Jährigen noch eine wichtige Knieoperation an. Trotz seiner zukünftigen Reisen möchte Peter Davos aber nicht ganz den Rücken kehren. Wir bedanken uns herzlich für das inspirierende Interview und wünschen ihm viel Kraft und Erfolg für die bevorstehende Operation sowie für seinen neuen Lebensabschnitt!

Eure Davos Klosters Mountains