Frauenpower bei den Bergbahnen – Interview mit Martina Wegmüller

An der Talstation Parsenn durften wir Martina Wegmüller zum Interview treffen. Seit 24 Jahren ist sie ein Teil der Davos Klosters Bergbahnen und hat in dieser Zeit bereits viel erlebt. Im Gespräch berichtet sie von ihrem Arbeitsalltag und von besonderen Begegnungen mit Gästen. Werft einen Blick hinter die Kulissen von Martinas Arbeitsalltag!

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Davos Klosters Mountains
29.12.2025

Vorgestellt

Frauenpower bei der Kasse Parsenn

Martina ist eine echte Davoserin und ein Winterkind durch und durch – geboren im Dezember 1979 und bis heute in Davos im Unterschnitt daheim. Nach ihrer KV-Lehre im Hotel Kulm führte sie ihr Weg zu den Davos Klosters Bergbahnen. Dort startete sie im technischen Sekretariat 2001, übernahm 2005 die Stellvertretung an der Kasse und ist seit dem Winter 2007/08 die Kassenleiterin von Parsenn. Sie beschreibt sich selbst als temperamentvoll, unterhaltend und hilfsbereit – Eigenschaften, die man in ihrer Arbeit sofort spürt. In ihrer Freizeit zieht es Martina in die Natur – im Winter vor allem der Schneesport im Allgemeinen. Die Berge bedeuten ihr viel – und Davos bleibt ihr Zuhause. Auch nach über 20 Jahren sagt sie: «Ich komme jeden Tag gerne zur Arbeit.» Martina ist die Konstante an der Parsenn-Kasse – engagiert, herzlich und unverzichtbar.

Im Gespräch mit Martina Wegmüller

9 Fragen

  • Name: Martina Wegmüller
  • Beruf: Kassen Chefin
  • Arbeitsort: Kasse Parsenn
  • Bei den Bergbahnen seit: 24 Jahren
  • Lieblingsort: Bürofensterplatz bei der Kasse Parsenn

1. Wie bist du zu den Davos Klosters Bergbahnen gekommen?

«Ich habe damals die KV-Lehre im Hotel Kulm auf dem Wolfgang abgeschlossen und danach weiterhin in verschiedenen Abteilungen des Kulm gearbeitet. Im Oktober 2001 wechselte ich zu den Bergbahnen – eigentlich wegen einer Buchhaltungsstelle. Durch eine Umstrukturierung wurde ich aber im Sekretariat des technischen Betriebs eingesetzt. Nach einer intensiven Einführung war ich kurze Zeit später während drei Monaten fast allein für viele Aufgaben verantwortlich, unter anderem für das Aktienregister, Ein- und Austritte sowie die Personaladministration. Ich wuchs schnell in den Betrieb hinein und übernahm immer mehr Verantwortung.»

 

2. Wieso Kasse Parsenn?

«Nach der Fusion der Bergbahnen 2003/2004 änderte sich meine Arbeit jedoch stark und ich war teilweise nur noch Sekretärin. Das entsprach mir nicht mehr. 2005 wurde die Stellvertretung an der Kasse frei und ich wechselte dorthin. Durch meine Erfahrung im Betrieb fiel mir der Einstieg leicht. Im Winter 2007/08 übernahm ich die Leitung der Kasse. Später kamen dann Gotschna und Pischa als zusätzliche Bereiche dazu, für die ich heute auch verantwortlich bin.»

 

3. Wie sieht dein Arbeitstag aus, von Morgen bis Abend?

«Ein typischer Arbeitstag im Winter beginnt bei mir sehr früh. Als Erstes gehe ich alle Mailboxen durch, bereite Bestellungen vor und öffne um fünf vor sieben die Türen für das Personal. Danach betreue ich das Drehkreuz, beantworte Telefonate, instruiere mein Team und erledige viele Aufgaben parallel. Ab Mittag beginne ich mit Abrechnungen, dem Vorbereiten von Gruppentickets und organisiere alles für den nächsten Tag. Meistens versuche ich, spätestens um halb sieben abends zu gehen – ich komme lieber früh am Morgen, als dass ich am Abend länger bleibe. Meine Mittagspause verbringe ich meist im Büro. Sobald ich einen Schritt nach draussen mache, werde ich wieder gebraucht, deshalb bleibe ich lieber vor Ort. Das Team wechselt sich ab, aber ich selbst bleibe meist, weil ich Dinge gern sofort erledige.»

 

4. Welche besonderen Aufgaben trägst du als Kassenchefin?

«Als Kassenchefin trage ich die Verantwortung für Entscheidungen – besonders bei Sonderfällen oder schwierigen Situationen mit Gästen. Ich muss innert Sekunden reagieren und Lösungen finden. Die Erfahrung hilft, aber nicht jede Entscheidung fühlt sich im Nachhinein perfekt an. Trotzdem muss ich in dem Moment handeln. Zusätzlich betreue ich mein Team, kontrolliere Abläufe, kläre Probleme ab und halte den Betrieb am Laufen.»

 

«Meine Lieblingsform von Wasser ist ´Schnee´ - ich bin ein Winterkind durch und durch.»

5. Welche Tätigkeiten machst du lieber – und welche weniger gern?

«Unangenehm finde ich vor allem Streitgespräche oder Konflikte mit Gästen. Ansonsten mache ich meine Arbeit sehr gerne. Ich liebe die Vielseitigkeit, die täglichen neuen Situationen und den Kontakt mit Menschen. Auch die Hintergrundarbeit gehört dazu, aber am Austausch mit Gästen und meinem Team habe ich besonders Freude.»

 

6. Was waren die grössten Herausforderungen in all den 24 Jahren?

«Die grösste Herausforderung in all meinen Jahren war ganz klar die Zeit während der Corona-Pandemie. Der Betrieb wurde damals kurzfristig eingestellt. Die ersten Tage waren chaotisch – Schock, Stress, Rückerstattungen und viele schwierige Situationen. Danach folgte Kurzarbeit, eine strikte Trennung der Mitarbeitenden und ein komplett neuer Arbeitsalltag. Diese Zeit werde ich nie vergessen und ich hoffe, dass so etwas nie wieder passiert!»

 

7. Wie hat sich dein Team über die Jahre entwickelt?

«Über die Jahre hat sich mein Team immer wieder verändert, aber etwas ist gleichgeblieben: Wir sind nach wie vor hauptsächlich Frauen. Was ich besonders schön finde, ist, dass alle Altersklassen vertreten sind – von ganz jung bis kurz vor der Pension. Genau diese Mischung macht unser Team so stark. Die verschiedenen Generationen verstehen sich super, unterstützen einander und bringen unterschiedliche Erfahrungen ein, die uns als Team bereichern. Wir haben aber auch einen Mann in unserem Team und einige Aushilfen, das tut der Dynamik ebenfalls gut.»

 

8. Wie haben sich die Kunden und die Kasse in den letzten Jahren verändert?

«In den letzten Jahren hat sich an der Kasse viel modernisiert. Gleichzeitig hat sich auch der Gast verändert: Die Ansprüche sind gestiegen, die Dankbarkeit ist teilweise leider kleiner geworden und der Egoismus hat in der Gesellschaft zugenommen. Trotzdem gibt es immer wieder schöne Momente. Ein Beispiel dafür war eine ältere Dame, die nach einer langen Beratung an der Kasse, später einen handgeschriebenen Brief als Dankeschön brachte. Solche Begegnungen zeigen mir und dem Team, dass unsere Arbeit etwas bewirkt.»

 

9. Wenn du an die Zukunft denkst – was wünscht du dir für die Weiterentwicklung der Kasse?

«Für die Zukunft wünsche ich mir mehr gegenseitige Wertschätzung und dass trotz Automatisierung weiterhin Menschen an der Kasse gebraucht werden. Der persönliche Kontakt ist etwas, das Maschinen nicht ersetzen können. Die ´dicke Haut`, die ich über die Jahre entwickelt habe, schützt mich zwar, macht mich manchmal aber auch härter, als ich sein möchte. Ein Lächeln oder ein freundliches Wort kann im Alltag viel verändern – für die Gäste und auch für mich.»

 

«Ich habe zwar keine Lieblingsgeschichte, aber es ist immer spannend zu hören, welche Fragen die Gäste stellen. Einige davon bringen mich bis heute zum Schmunzeln – zum Beispiel, wenn jemand fragt, ob es oben auf dem Berg schneit, wenn es im Tal auch schneit. Manche denken wirklich, bei uns komme der Schnee direkt ´aus dem Boden´. Es gibt aber auch berührende Momente, wie Geschichten mit verlorenen Kindern. Wir haben schon mehrere Kinder an der Kasse aufgenommen und beruhigt, bis ihre Eltern oder Begleitpersonen sie wiedergefunden haben. Solche Situationen zeigen, wie vielseitig und verantwortungsvoll unsere Arbeit ist.»

Mit viel Herzblut und Teamgeist sorgt Martina für gute Stimmung in ihrem Team. Wir danken Martina herzlich für die spannenden Einblicke und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute – und natürlich freuen wir uns auf viele weitere gemeinsame Jahre!

Eure Davos Klosters Mountains

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