Tipps & Tricks

Ein Trailrunning Training mit Jasmin Nunige

Was ist die Faszination am Trendsport Trailrunning? Warum gewinnt das Laufen auf Trails steigender Beliebtheit? Dieser Frage wollten wir nachgehen und die Begeisterung für diese Sportart live erleben. Unsere Mitarbeiterinnen Franziska und Tina begaben sich in einem Training mit Jasmin und Guy Nunige auf Entdeckungstour und erzählen Euch in diesem Blog ihre Erfahrungen und warum diese Sportart für jeden geeignet ist.

Avatar einer blonden jungen Frau mit blauen Augen und Nasenpiercing | © Davos Klosters Mountains
Franziska Krenmayr
09.09.2020
In einer Linie mit schwingenden Armen laufen die fünf Trailrunner den Hang des Jakobshorns hinab.  | © Davos Klosters Mountains

Unsere Erfahrungen:

Ein Training auf dem Vertical Davos

Auf dem 1K Vertical Trail, der vom Bolgen auf das Jakobshorn führt, findet das Training bei etwas windigem Wetter statt. Zu dritt begeben wir uns mit Jasmin und Guy Nunige auf unsere erste Trainingseinheit.

 

Tipps für den Berglauf

Jasmin und Guy erklären uns die richtige Technik, um aufwärts zu rennen. Wichtig ist es, den Körperschwerpunkt hochzuhalten, damit der Kraftaufwand beim Abstossen klein bleibt. Rennen sollen wir auf den Fussballen, damit die Schläge der Schritte abgefedert werden. Um dies zu verstehen, haben wir uns auf die Fersen gestellt und dabei versucht zu hüpfen. Jeder Sprung wurde bei der Landung gleich ausgebremst. Die Schritte sollen klein und intensiv sein. «Vorstellen könnt Ihr Euch dies, als wäre der Boden heiss: Ihr berührt den Boden nur kurz und könnt somit auch schneller reagieren, wenn Ihr auf einen losen Stein tretet», erklärt uns Jasmin. Mit dem Blick voraus und aufrechter Haltung übten wir das Laufen im steilen Hang.
 

Wie geht das korrekte Bergab-Laufen?

Wer hätte gedacht, dass das bergab Rennen viel schwieriger ist als der Berglauf? In schnellen Schritten suchen wir uns den Weg über Stock und Stein. Es benötigt viel Geschicklichkeit und Konzentration, nicht zu stolpern oder gar zu fallen. Dabei hilft es, die Arme in die Höhe zu nehmen und nach aussen zu strecken. Wir sehen ein wenig aus, als würden wir in der Disco tanzen. Doch mit dieser Übung lernen wir schnell unser Gleichgewichtssinn besser einzusetzen.
 

Die richtige Ausrüstung: Schuhe, Kleidung und Stöcke

Als Unterstützung beim Laufen bekommen wir zwei Stöcke. Sich im steinigen Gelände neben den Füssen auch auf die Position der zwei Stöcke zu konzentrieren, ist gar nicht so einfach. Schnell gewöhne ich mich jedoch an die beiden Hilfsmittel. Beim Hochlaufen komme ich schneller voran und abwärts entlasten die Stöcke meine Knie.

Ausgerüstet sind wir mit Sportschuhen mit gutem Profil, einem Shirt und kurzen Laufhosen. Da das Wetter kühl ist, benötigen wir heute auch einen Windbreaker. Für den Beginn ist dies schon alles, was wir zur Ausübung des Sports dabeihaben müssen. Ein kleiner Rucksack, ist dann wichtig, wenn wir in Zukunft längere Touren machen möchten, um etwas zum Trinken mitnehmen zu können. Generell ist Trailrunning eine Sportart, die nur wenig Material benötigt und damit für viele einfach auszuüben ist.
 

Auf dem 1K Jakobshorn üben zwei Läuferinnen das bergauf laufen mit Laufstöcken und werden von den beiden Coaches beobachten.  | © Davos Klosters Mountains
Trainerin Jasmin Nunige blickt auf die rechte Seite in die Ferne, in den Händen hat Sie Laufstöcke.  | © Davos Klosters Mountains
Eine Läuferin wird von den beiden Trainern beobachtet, wie sie den Weg auf dem Jakobshorn hinab rennt.  | © Davos Klosters Mountains
Die drei Läuferinnen sitzen auf dem Felsen mit dem Blick zur Trainerin  Jasmin Nunige. | © Davos Klosters Mountains

Was wir von Jasmin Nunige wissen möchten:

Wieso ist ein Trailrunning Training für Anfänger wichtig?

Die Theorie des Trailrunnings kenne ich nun, aber kann ich diese auch anwenden und richtig umsetzen?
«Das richtige Laufen muss gelernt werden, wie man auch jede andere Sportart lernen muss,» meint Jasmin Nunige. «Damit Ihr Euch keine Fehler angewöhnt und auch um Verletzungen vorzubeugen, lohnt es sich, das Trailrunning von Grund auf richtig zu lernen. In meinen Trainings beobachte ich die Laufweise des Läufers und sehe, was er verbessern sollte. Oft filme ich die Person im Einzelcoaching, damit sie sich selber sehen können. Dies hilft enorm, um sich zu verbessern. Das Ziel ist es, schmerzfrei und verletzungsfrei zu rennen.»

Ein weiterer Tipp von Jasmin Nunige ist es, sich für das Trailrunning Zeit zu nehmen. «Auch im Trailrunning müsst Ihr klein anfangen und die Kondition und das Können langsam aufbauen. Es ist extrem wichtig, sich Schritt für Schritt zu steigern. Habt Geduld mit Euch und Ihr werdet lange Freude am Trailrunning haben.»

Die Davoserin Jasmin Nunige ist seit vielen Jahren intensiv im Bereich Trailrunning aktiv. Sie trainiert fast täglich, gibt beim Coaching anderen Athleten ihre Erfahrungen weiter und organisiert regelmässig Trailrunning- und Langlauf-Camps. Als gelernte, diplomierte, medizinische Masseurin mit eigener Praxis, hat sie zudem ein breites Wissen über den Körper und kann dies beim Coaching optimal einsetzen. Ebenfalls ist sie Mitorganisatorin des Vertical Davos, der jährlich auf dem Jakobshorn stattfindet.

«An meinem Beruf gefällt mir die Arbeit mit Menschen. Mit jeder Person trainiere ich unterschiedlich. Auch wenn sie das gleiche Ziel haben, ist der Weg ganz individuell. Meine Passion, das Trailrunning, weiterzugeben und zu teilen ist eine tolle Arbeit.»
Trailrunnerin Jasmin Nungue steht auf dem Vertical Davos auf dem Jakobshorn und blickt in die Kamera.  | © Davos Klosters Mountains
Der Wegweiser am Pfosten zeigt den Weg auf das Jakobshorn auf der Trailrunning Strecke Vertical Davos. | © Davos Kloster Mountains
Guy Nunige steht auf dem Vertical Run Jakobshorn und blickt in die Kamera, hinter ihm liegt die Bergstation Jakobshorn.  | © Davos Klosters Mountains

Was fasziniert dich am Trailrunning?

Am Trailrunning gefällt mir, dass ich in der Natur und an der frischen Luft sein kann. Das Laufen ist für mich der purste Sport, es zählt nur die Natur, ich und mein Körper. Mit Kleidung und Schuhen kann ich die Sportart überall auf der Welt ausüben, diese Unabhängigkeit gefällt mir sehr gut.
Faszinierend finde ich, dass das Laufen sehr vielseitig ist. Auf «Urban Trails» trainiert man in städtischen Parks, ein Kontrast dazu ist das Trailrunning im Hochgebirge. Ob in Japan oder in Südafrika, überall ist das Laufen ein ganz anderes Erlebnis.

 

Für wen ist die Sportart Trailrunning geeignet?

Trailrunning ist für jeden geeignet. Ich bin überzeugt, dass jeder, der Spass an der Bewegung hat und gerne in der Natur ist, Trailrunning ausüben kann.
Das Tolle an Trailrunning ist, dass das Training an die eigenen Voraussetzungen angepasst werden kann. Die Berge von Davos sind mit den Bergbahnen gut erschlossen, so habt Ihr die Möglichkeit aufwärts zu laufen und danach gelenkschonend die Bahn ins Tal zu nehmen. Oder Ihr nehmt im Training die Stöcke zur Hilfe. Für jedes Niveau lässt sich ein geeignetes Training finden, das Spass macht und fordert.

 

Welche Route empfiehlt sich für einen Trailrunning Beginner?

Eine schöne Strecke ist der Weg über Spina nach Monstein. Der Trail ist angenehm und technisch einfach zu laufen. Wenn Ihr in Davos startet, rennt Ihr über Islen, von dort am Reitstall vorbei in den Wald und zum Junkerboden und dann über Spina nach Monstein. Eine traumhafte Tour, für die ich etwa 1 1/5 Stunden unterwegs bin.

 

Welche Trailrunning Route läufst du am liebsten?

In Davos gibt es sehr viele tolle Trails. Sicher zu empfehlen ist es den 1K Vertical Davos auf das Jakobshorn zu laufen. Von dort geht es weiter über Brämabüel hinunter zur Teufi ins Dischmatal, und wieder zurück nach Davos. Auf dieser Route geniesse ich auf dem Jakobshorn eine traumhafte Aussicht. Von der Bergstation Jakobshorn gibt es auch die Option, die Gondel wieder ins Tal nehmen und die Route damit etwas zu kürzen.

Für meine Lieblingsroute gehe ich am Morgen schon früh los: Ich laufe hoch zur Stafelalp und weiter über das Chörbschhorn zur Strelapass. Ich folge dem kompletten Höhenweg bis hin zum Gotschnagrat. Von dort steige ich ab bis zum Gotschnaboden und laufe über den Wolfgangpass wieder zurück nach Davos. Eine wunderschöne Route, bei der ich etwa vier Stunden unterwegs bin. Zu Fuss überhole ich sogar die meisten Biker. Um die Route zu kürzen, nehmt Ihr die Parsennbahn zum Höhenweg und startet dort den Höhenweg in Richtung Gotschna. Vom Gotschnagrat fährt die Gondel über den Gotschnaboden hinab nach Klosters.

Die Trainerin erklärt den Läuferinnen wie wichtig die aufrechten Haltung beim Trailrunning ist.  | © Davos Klosters Mountains
Bei Abendstimmung laufen zwei Trailrunnerinnen den Vertival Davos zum Jakobshorn hinauf.  | © Davos Klosters Mountains
Der Trainer zeigt die Technik für das Trailrunning im Alpinen Gelände vor und wird von den Schülern beobachtet.  | © Davos Klosters Mountains

Unser Fazit

aus dem ersten Trailrunning Training

Die Trainingseinheit auf dem Jakobshorn hat viel Spass gemacht. Die Bewegung an der frischen Luft lohnt sich definitiv und gibt einem ein gutes Gefühl. Trailrunning finde ich viel aufregender und anspruchsvoller als das Joggen im Tal. Da auf Pfaden mit Wurzeln und Steinen der Fuss ganz bewusst gesetzt werden müssen, bietet Trailrunning viel Abwechslung für Kopf und Beine. Eine tolle Sportart, um fit zu werden, den Kopf zu lüften und die traumhafte Bergwelt von Davos Klosters zu erkunden.

Habt auch Ihr Lust bekommen, die wunderschönen Trails der Davoser Berge im Laufschritt zu erkunden? Dann kommt nach Davos und profitiert bei unseren Trailrunning Events und Angeboten von attraktiven Preisen inklusive Übernachtung im neu renovierten Hotel Strela. Wir freuen uns auf Euch!

Eure Davos Klosters Bergbahnen